Interview mit Katrijn Verbeek, wissenschaftliche Leiterin bei Lavetan
Wie Lavetan Nachhaltigkeit im Labor umsetzt
Das Thema der Nachhaltigkeit wird bei Lavetan schon seit vielen Jahren verfolgt. Im Jahr 2022 führte Lavetan eine Charta ein, einen Dreijahresplan, der die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) Schritt für Schritt ins Unternehmen integriert. In der Zwischenzeit wurden mehrere Ziele erreicht und Pläne für das kommende Jahr geschmiedet. Außerdem wurde ein internes Lavetan-Nachhaltigkeitsteam eingerichtet. Katrijn Verbeek, wissenschaftliche Leiterin bei Lavetan, spricht darüber.
Aktionsbündel Nachhaltigkeit
Hier und da gab es schon immer Nachhaltigkeitsprojekte bei Lavetan, erklärt Katrijn. „Wir haben nach einem Rahmen gesucht, um diese Maßnahmen zusammenzuführen. Diesen fanden wir im Jahr 2021, als wir auf die Voka-Charta für nachhaltiges Unternehmertum (VCDO) stießen. Voka steht für den belgischen Arbeitgeberverband Vlaamse Ondernemers Kamers Alliantie.“ Voka hat das Programm mit Zustimmung der UNO ausgearbeitet, das alle 17 Nachhaltigkeitsziele anspricht und in drei Jahren auch Teil eines Unternehmens wird. „Das war für uns der ideale Zeitpunkt, um einzusteigen, denn so konnten wir auf strukturierte Weise an unserer Nachhaltigkeit weiterarbeiten“, sagt Katrijn.
Was wir bereits erreicht haben
Die Entwicklungen im vergangenen Jahr verliefen in rascher Folge. Mehrere Nachhaltigkeitsziele sind bereits abgehakt worden. Katrijn gibt Beispiele für Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei Lavetan. „Zum Beispiel wurden Maßnahmen zur Beleuchtung ergriffen. Wir stellen systematisch von Leuchtstoffröhren auf LED-Beleuchtung um. Damit wird der gesamte Stromverbrauch einer durchschnittlichen Familie pro Jahr eingespart. Und es werden noch mehr werden, denn wir haben noch mehr als zweihundert Glühbirnen zu ersetzen. Das bedeutet eine Einsparung von weiteren 11.000 Kilowattstunden.“
Den Kolleginnen und Kollegen gefällt es, dass sie aktiv über Nachhaltigkeit im Unternehmen nachdenken können.
Katrijn: „Außerdem analysieren wir unsere Abfallströme aus dem Labor und suchen nach Wiederverwertungsmöglichkeiten. Wir haben einen Fahrradverleih für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Etwa 20 Personen nehmen bereits daran teil. Wir behalten im Auge, wie unsere Kolleginnen und Kollegen zur Arbeit kommen. Seitdem haben wir einen Anstieg der Fahrradregistrierungen um 45 Prozent zu verzeichnen.“ Außerdem gibt es jetzt Sonnenkollektoren auf dem Labordach, die 20 bis 25 Prozent der Energie erzeugen, die wir verbrauchen. Katrijn: “Insgesamt leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Umwelt und zu einem gesunden Lebensstil.“
Nachhaltigkeitsteam
Inzwischen gibt es auch ein Nachhaltigkeitsteam, eine Gruppe von engagierten Kollegen, die sich monatlich treffen und an Nachhaltigkeitszielen arbeiten. „Das Schöne daran ist, dass es sich um Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen des Unternehmens handelt, von der Geschäftsleitung über die Mitarbeiter bis hin zu den Labortechnikern“ Die Nachhaltigkeitsmaßnahmen wurden kleineren Gruppen zugewiesen. Daran wird das ganze Jahr über gearbeitet. „Beim monatlichen Treffen reden wir über die Fortschritte und können auch Fragen stellen und Wissen austauschen.“
Ein Beispiel
Worüber denkt das Nachhaltigkeitsteam nach?
Katrijn gibt ein Beispiel: „In den winterlichen Monaten ist der Dienstag der Suppentag. Wir servieren dann Suppe mit lokal produziertem Gemüse. Wir erwägen nun, etwas Ähnliches auch in den anderen Jahreszeiten anzubieten. Zum Beispiel Kirschen im Sommer und Äpfel und Birnen im Herbst. Wir achten darauf, welches Obst und Gemüse wann geerntet wird und reagieren entsprechend. Natürlich alles frisch, lokal und gesund.“
Pläne für das kommende Jahr
Es gibt klare Pläne für das kommende Jahr. Lavetan nimmt den Wasserverbrauch und den Energieverbrauch sorgfältig in Augenschein. Katrijn: „In Bezug auf die Wasserströme finden wir heraus, welche Arten von Wasser wir benötigen, wie rein es sein sollte und welche Möglichkeiten der Wiederverwendung es gibt. Beim Energieverbrauch schauen wir uns unsere Muster, Spitzen und Tiefpunkte, den Standby-Verbrauch, energiehungrige Geräte und mögliche Ersatzgeräte an.“
Ergebnis
Das erste Jahr des Dreijahresplans ist vorbei. Katrijn blickt mit einem guten Gefühl darauf zurück: „Inzwischen ersparen wir uns große Mengen an Energie und Zehntausende von Etiketten, Papier wurde aus dem Unternehmen verbannt und der Verbrauch an fossilen Brennstoffen wurde deutlich vermindert. Voller Inspiration gehen wir mit dem Anspruch in die Zukunft: nachhaltiges Wirtschaften.“